März 1938 #intirol und heute

11.3.38 Österreichs Ende. Und ein lokaler #FPÖ-Apotheker gedenkt der „Heimkehr der Ostmark ins Reich“ bis ins Jahr 2017 in seinem Hinterzimmer mit einer braunen Tafel und grässlichen Nazi-Devotionalien. http://www.dietiwag.at/blog/index.php?datum=2017-09-26&highlighted=Hochst%F6ger

Digitalisierung: Gespräch über „Die Zukunft des Lernens“

Am Freitag, den 29. September 2017 lud Swarovski zu einem Gespräch über das Thema „Zukunft des Lernens“ ein, der große Saal im „Riesen“ in Wattens war ausgebucht, und vor allem sehr viele Lehrerinnen und Lehrer waren gekommen, um die kontroversen Keynotes von Ralph Müller-Eiselt von der Bertelsmann Stiftung und von Gerald Lembke, Wirtschaftswissenschaftler und Experte für digitale Medien zu hören. Auch Bildungsministerin Sonja Hammerschmid war anwesend und beteiligte sich an der abschließenden Podiumsdiskussion.

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Olmütz ist eine Reise wert!

Kennen Sie den kleinen Wolf aus Olmütz? Den mit der grünen Breeches und der Wollmütz? Der unvergessliche Günter Schifter hat diesen witzigen „Gassenhauer“ aus dem Jahr 1930, gesungen von Curt Bois, in seiner Sendung „Schellacks, Schellacks, Schellacks“ ein paarmal gespielt. Mit dem Ergebnis, dass sich – obwohl es schon Jahrzehnte her ist – der Refrain tief in mein Gedächtnis eingegraben hat. Und an diesen Schlager musste ich jüngst ein paarmal denken, als ich die Universität in der tschechischen Stadt Olomouc besuchen durfte…

Olmütz (tschechisch: Olomouc) befindet sich ca. 2,5 Bahnstunden nordöstlich von Wien, ist eine alte Stadt mit 100.000 Einwohnern und liegt an der March, ziemlich genau in der Mitte von Mähren. Oder, wie die Olmützer – so wie die Innsbrucker auch – sagen, im Herzen von Europa!

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Bildung 2030: Die Zukunft der Schule?

(Bildquelle: Charlie Chaplin: Modern Times, Wikipedia, Public Domain)

Über die Zukunft der Schule wird seit Jahrzehnten intensiv diskutiert und noch mehr gestritten. Manches im österreichischen Schulsystem wurde ja auch geändert, doch letztlich gab es nie eine Reform, die diesen Namen wirklich verdient hätte, sondern höchstens das eine oder andere “Reförmchen”. Warum ist das so? Da gibt es zum einen die Bildungsexpertinnen und -experten und ihre Vorstellungen von einer Reform. PolitikerInnen haben – vor allem gegen Ende einer Legislaturperiode – wiederum meist andere Pläne, die sich oft nicht daran orientieren, was die Schule heute wirklich brauchen würde, sondern daran, was ihre potenziellen Wählerinnen und Wähler präferieren. Und dann spielt meist auch noch die Grundhaltung der Gewerkschaft eine besondere Rolle, die man vorsichtig als „systembewahrend“ bezeichnen könnte. Das Thema Bildungsreform ist daher ein heißes Eisen und die allgemeine Situation ist durch die Diskussion, was nun gut für „links“ oder „rechts“ sein könnte, ziemlich verfahren. Denn letztlich reden dabei – ähnlich wie beim Fußball – sehr viele selbsternannte Expertinnen und Experten mit, deren Meinungen sich nicht selten gravierend von denen der Fachleute unterscheiden. Die Situation ist also verzwickt.

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Was machst du? Berufsorientierung im 3. Millennium

„What do you do?“ oder schlampig ausgesprochen: „whatchado?“ wird man in einem englischsprachigen Land gefragt, wenn das Gegenüber wissen will, welchen Beruf man ausübt. Whatchado ist aber auch der Name eines sehr erfolgreichen österreichischen Internetprojekts, das den Anspruch hat, Jugendlichen Hilfe dabei anzubieten, einen passenden Beruf zu finden, unabhängig von Herkunft, Geschlecht und sozialem Umfeld.

watchado.com versteht sich als Berufsorientierungsplattform für die junge Generation, meinte der Gründer der Seite, Ali Mahlodji, im Rahmen seiner Keynote, die er anlässlich an einer Veranstaltung der PH Tirol im Juli 2017 hielt.

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TV-Tipp: “Der schiefe Plan von PISA!”

Einen kritischen Blick auf die Folgen von PISA und anderen Testformaten wirft die sehenswerte ZDF-Dokumentation “Der schiefe Plan von PISA!”, die als Video an der unten genannten Adresse bis zum 14.06.2018 verfügbar ist.

Wie sinnvoll sind solche Tests und Rankings, fragt die Journalistin Valerie Henschel, wenn durch die output-orientierte Bildungsvermittlung sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Lehrerinnen und Lehrer ein gewaltiger Druck entsteht und viele Beteiligte an diesem sinnlosen „Notenwettlauf“ (Josef Kraus) leiden?

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Flipped Learning oder: umgedrehtes Lernen

Die Auslagerung des Frontalunterrichts – vom Lehren zum Lernen

Seit ein paar Jahren erlauben uns immer einfacher zu bedienende Computer, Tablets und Smartphones die Anwendung einer neuen Methode, die großes Potenzial verspricht: „flipped learning” bzw. „flipped classroom” lautet die etwas geheimnisvolle Bezeichnung dafür.

Diese Anglizismen, deren wortwörtliche Übersetzung „umgedrehtes Lernen“ bzw. „umgedrehter Unterricht” lautet, stehen für eine innovative und erfolgversprechende Vorgangsweise, mit der wir mittels der digitalen Medien Teile der Wissensvermittlung – der Instruktion – als Arbeitsaufträge auslagern können. Die Zeit in der Schule hingegen können wir nutzen, um den neuen Lernstoff zu üben. Wir drehen also damit die gewohnte, traditionelle Methode um (= to flip). Erste Erfahrungen damit klingen durchaus vielversprechend bis enthusiastisch.

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Fake News: Wer lügt denn nun?

Als „Fake“ bezeichnete man im deutschen Sprachraum ursprünglich billige, aus China stammende Imitate von Markenprodukten. Inzwischen, verbunden mit dem weltweiten Aufstieg des Populismus, hat der Begriff eine weitere Bedeutung angenommen und ist dabei, hierzulande den von Rechtsextremen häufig verwendeten Begriff „Lügenpresse“ zu verdrängen.

„Fake-News“ ist eines der Lieblingswörter des amtierenden US-Präsidenten, der wohl keine Gelegenheit auslässt, um kritische Qualitätsmedien, wie z. B. die New York Times oder CNN, als „fake news“ zu bezeichnen. Und sich gleichzeitig als den Verkünder der einzig gültigen Wahrheit darzustellen.

Das in englischer Sprache publizierende Magazin Politico schrieb im Jänner 2017, dass viele US-Präsidenten, wie z. B. Nixon, Clinton oder Bush, gelogen haben, dass aber „Trump aus reiner Lust am Lügen zu lügen scheint.“

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Hans Rosling – ein Nachruf

Anfang Februar 2017 starb Hans Rosling, ein großer Wissenschafter und Optimist. Er war Professor für globale Gesundheit und lehrte am Karolinska-Institut, der königlichen medizinischen Universität, in Stockholm. In den letzten 15 Jahren widmete Rosling seine Zeit und Energie zunehmend der Darstellung der komplexen Zusammenhänge von Gesundheit, Wohlstand und wirtschaftlicher Entwicklung.

Professor Rosling verstand es meisterhaft, komplizierte Sachverhalte anschaulich zu präsentieren und uns darüber aufzuklären, welch gewaltige Fortschritte die Menschheit in seinem Forschungsgebiet gemacht hat – und wie wenig wir davon wissen bzw. wissen wollen (!). In seinen Vorträgen geht es meist um die weltweite Entwicklung von Geburtenraten, die Einkommensverteilung und die Lebenserwartung. Er brillierte darin, schwierigste Sachverhalte grafisch spannend aufzubereiten und sie humorvoll vorzutragen (vgl. seine TED-Videos – hier klicken.)

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John Hatties „Sichtbares Lernen”: ein Rückblick

Als vor drei Jahren John Hatties Studie „Sichtbares Lernen” auf Deutsch erschien, hatte diese beeindruckende Publikation, die Auswertung von rund 800 Meta-Analysen, einen gewaltigen Erfolg. Der Autor durfte sein Werk weltweit wie ein Superstar präsentieren und Politikerinnen und Politiker beraten und es gab kaum jemanden aus dem Bildungsbereich und der Bildungspolitik, der damals nicht darüber sprach. Wohl ein Grund für den gewaltigen Erfolg war, dass die Ergebnisse seiner Metastudie so vieldeutig waren und – ähnlich wie ein Rohrschachtest – genügend Raum für unterschiedliche Auslegungen ließen.

Was ist von Hatties Erkenntnissen hängengeblieben? Etwa die gute Nachricht, wie Hattie es formulierte, dass kaum etwas, was ein Lehrer tut, den Schülerinnen und Schülern schadet.

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