Dolce far niente: wie süßes Nichtstun uns dabei hilft, Lerninhalte anzueignen

„Wer rastet, der rostet“ und „Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr“: Wer kennt diese beiden Sprüche nicht, mit denen wir als Kinder und Jugendliche immer wieder einmal konfrontiert wurden? Die Hirnforschung konnte jedoch vor nicht langer Zeit eindrucksvoll belegen, dass auch „Hans“ sehr wohl noch gut in der Lage ist, Neues zu lernen. Wenngleich auch anders als „Hänschen“.

Dass jedoch sogar Rasten und Nichtstun wertvoll sind, um soeben frisch gelernte Inhalte gut zu verarbeiten und im Gehirn dauerhaft zu verankern zeigt nun eine neue Studie(1). Ende Jänner 2010 veröffentlichten die drei Neurowissenschaftler/innen Lila Davachi, Nicholas Ketz und Arielle Tambini von der New York University in der Zeitschrift „Neuron(2)“ ihre Untersuchung über den Wert der Muße und sie belegten mit Hilfe der funktionellen Magnetresonanztomographie(3), dass wir nicht nur im Schlaf das am Vortag Erlernte und Erlebte in den Hypocampus und in die Hirnrinde verlagern und als Erinnerung dort ablegen können, sondern dass dies auch untertags beim Ausruhen im Wachzustand möglich ist.

Die Ergebnisse im Detail finden Sie unten in den Fußnoten, entweder als Webseite mit einführendem Video oder als PDF-Artikel zum Ausdrucken!

Unser Buchtipp dazu, ein leidenschaftliches Plädoyer gegen die Alltagshast und für die Muße und das Innehalten zur Förderung der Kreativität: Geißler, Karlheinz A.: Zeit – verweile doch…: Lebensformen gegen die Hast. – Freiburg: Herder, 2000. – ISBN: 3-4510-4875-2


(1) Die Studie als PDF finden Sie hier: http://download.cell.com/neuron/pdf/PIIS0896627310000061.pdf

(2) Neuron. Band 65, 2. Ausgabe. Gefunden an dieser Adresse: http://www.cell.com/neuron/abstract/S0896-6273%2810%2900006-1

(3) Wikipedia weiß mehr: http://de.wikipedia.org/wiki/Funktionelle_Magnetresonanztomographie

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