Olmütz ist eine Reise wert!

Kennen Sie den kleinen Wolf aus Olmütz? Den mit der grünen Breeches und der Wollmütz? Der unvergessliche Günter Schifter hat diesen witzigen „Gassenhauer“ aus dem Jahr 1930, gesungen von Curt Bois, in seiner Sendung „Schellacks, Schellacks, Schellacks“ ein paarmal gespielt. Mit dem Ergebnis, dass sich – obwohl es schon Jahrzehnte her ist – der Refrain tief in mein Gedächtnis eingegraben hat. Und an diesen Schlager musste ich jüngst ein paarmal denken, als ich die Universität in der tschechischen Stadt Olomouc besuchen durfte…

Olmütz (tschechisch: Olomouc) befindet sich ca. 2,5 Bahnstunden nordöstlich von Wien, ist eine alte Stadt mit 100.000 Einwohnern und liegt an der March, ziemlich genau in der Mitte von Mähren. Oder, wie die Olmützer – so wie die Innsbrucker auch – sagen, im Herzen von Europa!

Olmütz ist aber nicht nur eine alte Stadt, sondern auch eine sehr schöne. Im Stadtzentrum renoviert man derzeit aufwändig zahlreiche Gebäude und viele Straßen erhalten ein neues Kopfsteinpflaster.

Wunderschöne Gebäudeensembles, großzügig angelegte, mit Brunnen und Säulen ausgestattete  Plätze und Parks deuten auf die eindrucksvolle Geschichte der Stadt hin und laden zum Staunen und zum Verweilen ein. Nicht wenige Einwohner von Olmütz sprechen übrigens Englisch, daher ist es kein Problem, wenn man der doch eher schwierigen tschechischen Sprache nicht mächtig ist und sich zB ein feines mährisches Gericht im Gasthaus bestellen will. Manchmal kann man sich sein Bier etc. aber auch auf Deutsch bestellen.

Palacky Universität

Die Olmützer Palacky Universität, an der sehr viele Englisch, manche auch Deutsch sprechen, ist noch älter als die Universität Innsbruck und geht auf eine im 16. Jahrhundert gegründete Jesuitenhochschule zurück. Derzeit ist sie Alma Mater für rund 23000 Studierende, rund 5000 davon bildet die Fakultät für Bildungswissenschaften (Faculty of Education) aus. Große Teile der Institution sind geschmackvoll restauriert, der helle Eingangsbereich erinnert an den eines Theaters (vgl. Abbildung unten). Etwa 300 internationale Studierende besuchen derzeit diese Einrichtung, die meisten davon kommen über ein ERASMUS-Stipendien in die tschechische Stadt. Während die Studien in etwa gleich strukturiert sind wie in Österreich, gibt es aber im Unterschied zu uns ein sechseiliges Notensystem, ähnlich wie in Deutschland mit dem Unterschied, dass nicht Zahlen zur Benotung herangezogen werden, sondern Buchstaben. A bis E sind positive Werte, F ist negativ. Aktuelle weitere Daten und schöne Bilder bietet ein von Studierenden erstelltes Video auf YouTube an dieser Adresse: https://goo.gl/cLNUZG.

Die von 18 anderen europäischen Vertreterinnen und Vertretern besuchte „Internationale Woche“ soll ab 2018 regelmäßig stattfinden, wie die freundlichen Kolleginnen vom Office for International Relations (https://goo.gl/1r7Z6N) mitteilten. Die Erfahrung zeigt. Nicht an jeder Universität wird man übrigens derart freundlich aufgenommen wie in Olmütz!

Internationale Praxisschule

Seit dem Jahr 2007 gibt es die internationale Schule in Olmütz (www.ischool.cz), mit der die Universität zusammenarbeitet und in der Studierende Schulpraxiserfahrungen machen können. Die Schule wird privat betrieben und derzeit von 110 Schülerinnen und Schülern im Alter von 2 bis 15 Jahren besucht, das Angebot umfasst eine Krippe für Kleinkinder, eine Vorschule, eine  Volksschule und eine Mittelschule. Unterrichtssprache ist Englisch, die Lehrpläne orientieren sich an denen von englischen Schulen, sodass diese Schule als „British school overseas“ geführt und von englischen Inspektoren überprüft wird. Auch Erasmusstudenten dürfen an dieser Schule ihre Praxis machen – vorausgesetzt, sie sprechen recht gut Englisch.

Fazit: Olmütz ist absolut eine Reise wert!