Seit die Firma Apple, deren Produkte man oder frau entweder abgöttisch liebt oder abgrundtief hasst, vor gut zwei Jahren das iPhone auf den österreichischen Markt brachte und damit einigen ausgewählten Telefongesellschaften zu respektablen Kundenzuwächsen verhalf, gibt es für die so genannten „Smartphones” eigene Programme, genannt „Apps”.
„Apps” ist ein Kunstbegriff, dessen Geschlecht bzw. Artikel noch unklar ist und derzeit wissen wir nicht, ob sich „das” oder „die” App durchsetzen wird. Ursprünglich war „.app” die von Apple verwendete Nachsilbe für Computerprogramme, während bei Microsoft Programme das Suffix „.exe” haben. Eigentlich ist App die Verkürzung von „application” und heißt nichts anderes als „Anwendung”.
In gut zwei Jahren wurden mehr als 200.000 solcher – oft sehr nützlicher – Programme auf den Markt geworfen, die häufig gratis sind oder nur ein paar Euro kosten und alles Mögliche leisten. Jeder Anbieter eines Smartphone-Betriebssystems, ob es nun Android heißt oder Symbian oder Windows 7, muss jedenfalls nachziehen und seinen Kunden eine ausreichende Anzahl an beliebten „Apps” für die wichtigsten Bereiche anbieten, z. B. um den Herold, Facebook und/oder Photoshop am Handy zu benutzen oder eine Navigationssoftware usw. usf.
Inzwischen veröffentlichen diverse Printmedien immer wieder Empfehlungen „Die 50 besten Apps …” und als Leser kommt man nicht umhin, über die Kreativität und Vielfalt mancher Angebote zu staunen, eröffnet doch die Verbindung von Telefon, GPS und Internet spannende Möglichkeiten. Österreichische Apps für das iPhone wie „Leiwand”, das einem das aktuelle Kinoprogramm in der näheren Umgebung anbietet, oder „Scotty”, mit dem wir die Abfahrtszeiten der Öffis für ganz Österreich, aber auch für die nähere Umgebung abfragen können, sind zwei besonders clevere Beispiele.
Im Jahr 2010 soll der Markt für diese Programme ein Volumen von geschätzten 6,2 Milliarden (!) Dollar erreichen. Ein Großteil der Apps werden wohl Anwendungen für das iPhone und/oder das iPad sein und, wen wundert’s, Apple schneidet an diesen kräftig mit, denn ein Programmierer eines erfolgreichen Angebots bekommt 70 % des Erlöses, während Apple 30 % für sich beansprucht. Ein schönes Geschäft für alle Beteiligten…
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Weitere Informationen finden Sie hier:
- Die Zeit, Von blöd bis nützlich, http://www.zeit.de/2010/22/App-Economy, 24. 10. 2010
- Die Zeit, Der Spion im Telefon, http://www.zeit.de/online/2009/34/iphone-app-spyware, 24. 10. 2010
- ZDNet, Markt für Handy-Apps wächst 2010 auf 6,2 Milliarden $ http://www.zdnet.de/news/mobile_wirtschaft_gartner_markt_fuer_handy_apps_waechst_2010_auf_6_2_milliarden_dollar_story-39002365-41525900-1.htm, 24. 10. 2010
- http://www.appreport.net
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