Österreichs Schulen schneiden im europäischen Vergleich bei der Vernetzung sehr gut ab, berichtet informatikserver.at am 2. 10. 2008 und bezieht sich auf die Ergebnisse einer EU-weiten Umfrage aus 2006(1)). Unsere LehrerInnen setzen PCs im Unterricht sehr oft als Lehr- und Lernhilfen ein und 99 % aller Schulen in Österreich verfügen mittlerweile über einen Internet-Anschluss, zwei Drittel davon über einen schnellen Breitbandzugang.
Wir befinden uns also bei diesem Vergleich im oberen Bereich, nur einige nordeuropäische Länder schneiden besser ab als wir. Unsere Schulen sind heute technisch solide ausgestattet und immer mehr Lehrerinnen und Lehrer nehmen die digitalen Medien gut und als Selbstverständlichkeit an.
Schattenseiten der Informations- und Kommunikationstechnologien
Die weltweite Verbreitung der digitalen Medien bringt aber, wie wir heute wissen, nicht nur Vorteile, sondern auch Nachteile mit sich, mit denen wir uns bislang kaum beschäftigt haben, so z.B. den Klimawandel durch den erhöhten CO2-Ausstoß. Eine umfassende Studie zu diesem Problem[2] kommt zum Ergebnis, dass der Boom im Informations- und Kommunikationsbereich bis zum Jahr 2020 wahrscheinlich eine Verdoppelung der CO2-Emissionen zur Folge haben wird. Herstellung, Betrieb und Entsorgung von PCs, Monitoren, Handys usw. verbrauchen viel Energie, und speziell beim Betrieb der Computer lassen sich durch intelligente Lösungen beträchtliche Einsparungen erzielen, wie Alexander Schatten am ersten Informatiktag am 29. Januar 2009 an der TU Wien eindrucksvoll belegte[3].
Die Menge macht’s …
Und hierbei ist auch der Schulbereich gefordert, stellen doch die zahlreichen PCs in Österreichs Schulen eine nicht zu vernachlässigende Größe dar. Durch den Einsatz von intelligenten Lösungen können wir den CO2-Ausstoß stark verringern. Doch wie sieht der Energieverbrauch von Computern aus? Nach einer Studie des Fraunhofer-Instituts[4] aus dem Jahr 2008 beträgt z. B. der durchschnittliche Tagesbedarf eines Desktop-PCs im günstigsten Fall 31 Watt, während ein Laptop nur 9 Watt in der gleichen Zeit verbraucht. Eine noch bessere Lösung stellt die Verwendung von so genannten „Thin Client“-Rechnern[5] dar, die sich die Programme je nach Bedarf vom Server holen und nur mehr 7,5 Watt in 24 Stunden verbrauchen!
Grüne Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT)
Es gibt also durchaus praktikable Wege, um den ökologischen Fußabdruck einer Schule positiv zu beeinflussen. Bedenken Sie, falls Sie an Ihrer Schule eine neue Generation von PCs anschaffen wollen, dass die „grünen IKT“ nicht nur nachhaltig die Umwelt schonen, sondern auch natürlich den Energieverbrauch Ihrer Schule deutlich senken!
<rw>
[1] Vgl. http://ec.europa.eu/information_society/newsroom/cf/itemlongdetail.cfm?item_id=2888
[2] Vgl. http://www.euractiv.com/en/infosociety/brussels-launch-new-green-ict-plan/article-178747
[3] Die Unterlagen dazu finden Sie hier: http://www.ocg.at/events/misc/index.html
[4] Quelle: http://it.umsicht.fraunhofer.de/TCecology/docs/TCecology2008_de.pdf
[5] Ein nur mit dem Nötigsten ausgestatteter Computer, der sich die Anwendungen und Daten von einem Server über das Netzwerk holt.